Autor: be_DESIGN

Sprache ist das einzige Material, das ganz in der Fantasie der Empfänger (die ihre Interpreten sind) residiert, in ihrem Erinnern, Verlangen, Hoffen, Wollen, Vorurteilen, in ihrem Kennen oder Zurückschrecken.

Endlich wird einmal deutlich formuliert, dass Lesen, Zuhören, Anschauen und ein damit verbundenes Verständnis selber äußerst produktive Aktionen sind. Die Wahrnehmung von Texten, Bildern, Vorträgen oder Musik erfordert eine beträchtliche Arbeit von denen, die das tun. Gleiches gilt übrigens insgesamt Weiterlesen

Das Selbstbewusstsein ist an und für sich indem und dadurch, dass es für ein Anderes an und für sich ist; das heißt, es ist nur als ein Anerkanntes.

Selbstbewusstsein ist offenkundig ein reflexiver Prozess, eben gespiegelt. Vergleichbar der Eigenart sehr kleiner Kinder, erst dann von sich selber als „Ich“ zu sprechen, wenn sie sich im Spiegel erkennen. Karl Marx formulierte dies etwa so, Petra oder Peter brauchen eine Weiterlesen

Der Ingenieur unterscheidet sich oft dadurch vom Theoretiker, dass er das Denken an irgendeinem Punkt abbrechen lässt und seine Konstruktion mit einer Annahme, einem Abkürzungsverfahren, das ein Sprung durch das Unbewegtere ist, macht und dieses sich durch den Erfolg bestätigen lässt.

Mag auch diese nahezu euphorische Begeisterung Robert Musils für den Ingenieur etwas waghalsig sein, so birgt es doch eine sehr plausible Kritik an denen, die sich bloß der Theorie verpflichtet fühlen. Denn jene finden allzu häufig nicht den. Oder verpassen Weiterlesen

Wenn es einen Wirklichkeitssinn gibt, muß es auch einen Möglichkeitssinn geben. (…) So ließe sich der Möglichkeitssinn geradezu als die Fähigkeit definieren, alles was ebensogut sein könnte, zu denken und das, was ist, nicht weniger zu nehmen als das, was nicht ist.

Die Möglichkeiten schienen Musil attraktiver als die Wirklichkeiten. Denn Ulrich, „der Mann ohne Eigenschaften“, versucht, mindestens durch ironisch-gelangweilte Distanzierung, sich alles offenzuhalten, sich niemals festzulegen. Und so pendelt Ulrich (und in gewisser Hinsicht auch der Autor selbst) zwischen der gegebenen Weiterlesen