Schon vor vielen Jahren wies in seinem Buch „Das bedingte Leben“ der Theoretiker Friedrich Wilhelm Heubach völlig berechtigt darauf hin, dass das Wort „Kommunikation“ völlig missverstanden permanent benutzt wird. Es wird bekanntlich gebraucht, um – meist durchaus pathetisch – anzuzeigen, alles plaudere miteinander und hinge miteinander zusammen. So gibt es beispielsweise auch das sogenannte Kommunikations-Design, genau diese Kommunikation zu gestalten, eben durch Typografie und Layout oder auch im Hightech-Bereich und in den neuen Medien.
Kommunikation sei eben etwas, auf das die Menschen stolz sein sollten; den die Kommunikation verspricht Offenheit, uferlose Gesprächsbereitschaft, Transparenz und soziales Wohlverhalten. Doch Heubach demonstrierte schon damals, dass Kommunikation nicht integrativ, sondern exklusiv sei. Also alle diejenigen immer ausschließt aus der sozialen Runde, die die Zeichen derer, die gerade kommunizieren, nicht verstehen. Nicht über deren Sprache verfügen, anders lesen, keine Ahnung von jeweils modischen Abkürzungen und Formeln haben. Was sich schon in der Herkunft des Wortes Kommunikation bestätigt: es resultiert aus den lateinischen Wörtern „cum“ (mit), „noenia“ (Mauer) und „ire“ (gehen, herumschreiten). Womit präzise beschrieben ist, das lediglich jene, die innerhalb derselben Mauer (Stadtmauer und dergleichen) gemeinsam herumgehen, sich untereinander verstehen. Alle außerhalb der Mauer sind drastisch ausgeschlossen.
Das gilt heute ebenso und erklärt die pathetische Dummheit des ständigen Gebrauchs von Kommunikation.