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Manche Menschen lesen nur, um nicht zu denken.

Gewiss hofften einige der Autorinnen und Autoren schon im 17. Jahrhundert und dann in der Aufklärung, die Lektüre ihrer Schriften würde das Denken anregen und somit einen intensiven gesellschaftlichen Diskurs motivieren. Doch viele Werke verdeutlichen, dass nicht jede Lektüre das Denken einfordert, manche Publikationen wie etwa die Bibel lediglich Gläubigkeit verlangen. Man soll nicht denken, vielmehr Folge leisten. Bis heute lässt so manche Schrift nur Zeit verdunsten ließ und soll bestenfalls die Geste von Aufmerksamkeit vermitteln.

Allerdings kann Lichtenbergs Aussage doch auch angezweifelt werden. Nämlich dann, wenn sich die Frage stellt, was denn Denken überhaupt sei. Müssen doch immerhin bei jeglicher Lektüre die Lesenden sich die Bilder, Töne, Gerüche, Geschmäcker und Gefühle einbilden, um der internen Logik des jeweils Geschriebenen, eben auch oder gerade einer Erzählung, folgen zu können. Somit muss selbst bei solchem Lesen das Gehirn arbeiten. Auch wenn das vielleicht nicht direkt mit Denken gleichgesetzt werden sollte.

Nachbemerkung: Lichtenberg kann froh sein, die Entwicklung der modernen Medien nicht mehr erlebt zu haben. Da diese doch fortwährend dazu tendieren, noch weniger Kopfarbeit zu erfordern.

 

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