be//LOG, dumme Wörter
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Selbstverwirklichung

Zwei Dummheiten addieren sich nicht zu einer Klugheit. Die erste bestenfalls verträumte Dusseligkeit steckt in dem Glauben an ein Selbst. Als gäbe es dies, als könnte man es auffinden. Dabei ist das doch Fiktion, da niemand eine solch singuläre Figur ist, um von einem Selbst sprechen zu können. Außerdem ist diese merkwürdige Drehung auf eine Art Urzustand, den man einholen und umsetzen möchte, völlige Illusion. Viel klüger waren dadurch schon Schriftsteller wie Ödön von Horváth, wenn er formulierte: „Eigentlich bin ich ganz anders“.

Das zweite Problem in diesem Wort der Selbstverwirklichung steckt in dem „verwirklichen“, unterstellt dies doch, dass es etwas Wirkliches gäbe. Auch dies ist zumindest zweifelhaft, keinesfalls fixierbar, nicht statisch und auch demgemäß für jene Fiktion eines Selbst völlig untauglich.

Man sollte das einfach sein lassen.

 

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