Der Biophysiker und Kybernetiker, ein zentrale Vertreter des Radikalen Konstruktivismus, läuft zweifellos selber in die von ihm berechtigt gesetzte Falle. Denn dieser Satz beansprucht ja Wahrheit, eben keinen Widerspruch.
Gleichwohl überzeugt der kurze Satz, da doch so viele Kriege als Religions-Kriege oder auch als Kämpfe vermeintlicher nationaler Identitäten dadurch entstanden, jeweils als unabänderlich behauptete Wahrheiten durchzusetzen. In der Tat: Nur durch den Krieg schafft sich der Glaube an Wahrheit Raum. Ansonsten ist die Wahrheit nicht haltbar. Und von Förster hätte diesen Widerspruch durchaus wahrnehmen müssen, denn den Radikalen Konstruktivisten ist ja jede Übereinstimmung von dem wahrgenommenen Bild mit der Realität (was immer dann letztere sein mag) unmöglich, insofern gibt es statt Objektivität lediglich vollständig subjektive Wahrnehmung.