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Bizarres von Mulis, Menschen und Morden

Der Kultur- und Designtheoretiker Michael Erlhoff veröffentlicht mit „Musils Mulis“ seinen ersten Roman, der u.a. in Berlin, Hannover und vor dem Paradies spielt.

Am Ende sind fast alle tot: Sie werden von der Polizei erschossen, vor dem verschlossenen Paradies vergiftet, stürzen sich ins Wasser oder vor einen Zug. Das letzte verwundet überlebende Muli schleppt auf seinem Rücken den schwer verletzten namenlosen Er die Straße des 17. Juni Richtung Brandenburger Tor. Viele literarische, politische und wissenschaftliche Anspielungen und Tatorte verstecken sich in diesem melancholischen Roman, in dem ansonsten (z.B.) noch auftauchen: ein bösartiger Erzengel, ein bürokratischer Engel, Noahs Arche, ein doppelbödiger Politiker-Wissenschaftler, zahllose gierige Medienleute, überforderte Polizei und kaum mitfühlende Menschen. Jener Er ist der Einzige, der eine geradezu obsessive Empathie für die Tiere aufbringt, die vor ihrem Tod aus unklaren Gründen zu Tausenden Teile Charlottenburgs mit ihrem unaufhaltsamen Marsch verwüstet hatten.

Michael Erlhoff verknüpft in verschlungenen Gedankengängen gesellschaftliche Probleme mit historischen Episoden, beschreibt mehr oder minder intellektuelle Dialoge selbstgefälliger oder auch kluger Menschen und stellt anhand der literarisch bisher unbeachteten hybriden, nicht fortpflanzungsfähigen Maultiere die politische und mediale Gegenwart auf eine verstörende Probe.

Der Roman erschien im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln und ist in jeder Buchhandlung ihres Vertrauens erhältlich.

Michael Erlhoff
Musils Mulis (2020)
Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln

 

 

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